Heilpilze sind in der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) seit über 2000 Jahren fester Bestandteil. Sie werden zur Vorbeugung und direkt in der Therapie eingesetzt. In der Ming-Dynastie wurde vom berühmten Arzt Wu Shui der Shiitake Pilz als „Lebenselixier“ gelobt und dieser wird bist heute von Ärzten der TCM erfolgreich eingesetzt.
Die moderne Mycotherapie (Pilzheilkunde) hat Ihren Ursprung in Japan. Hier publizierte Prof. Tetsuro Ikekawa die Ergebnisse einer Studie, in der über eine antitumorale Wirkung von wässrigen Extrakten verschiedener Pilze berichtet wurde. Die besten Ergebnisse dazu lieferte der Shiitake Pilz. Das Interesse der modernen Schulmedizin war geweckt. Heutzutage werden hochwertige Produkte eingesetzt, die aus Pulvern und Extrakten von Zuchtpilzen bestehen. Am sinnvollsten ist die Darreichungsform in Kapseln.
Zwei besonders wertvolle Pilze, Agaricus blazei murril (ABM) und Shiitake werden im Folgenden näher beleuchtet.
Agaricus blazei murril (ABM) – „Pilz des Gottes“ oder „Sonnenpilz“
Die Österreichischen Gesellschaft der TCM empfiehlt diesen Vitalpilz bei:
- Immunschwäche
- Tumorerkrankungen, präventiv und begleitend
- Darmfunktionsstörungen
- Hautheilungsstörungen
- Es kommen immer mehr belegte Einsatzgebiete hinzu.
Stärkung des Immunsystems und Antitumorale Wirkung
ABM hat den höchsten Anteil an Beta-Glucanen aller Heilpilze. Diese gehören zu den stärksten immunstimulierenden Substanzen, die bekannt sind. Es wurde beobachtet, dass 2-4 Tage nach einer AMB-reichen Diät sich die natürlichen Killerzellen im Blut signifikant erhöht haben. Interessant dabei ist, dass selektiv die Tumorzellen angegriffen werden, während der Pilz eine schützende Funktion auf die normalen Zellen ausübt. Unterstützt wird diese Wirkung auch noch durch weitere Inhaltsstoffe des ABM.
Inhaltsstoffe: Magnesium, Kalium, Vitamine B6, B12, E und Provitamin D2 (Ergosterol), Lipide mit den besonders wertvolle Linol- und Palmitinsäuren. Der Pilz enthält auch alle essentiellen Aminosäuren.
Leberschützend und entgiftend
Es konnte gezeigt werden, dass Behandlungen mit Chemotherapie oder Bestrahlungen mit Unterstützung von Agaricus besser vertragen wurden. Was vermutlich durch die entgiftende und leberschützende Wirkung des Pilzes erklärt werden kann.
Dr. Wang Jun Zhi konnte zeigen, dass eine Einnahme von bereits 20mg ABM /Tag zu einer Verbesserung der Leberfunktion führte.
Antidiabetische Eigenschaften
Eine klinische Studie mit Diabetes-Typ-2-Patienten konnte nachweisen, das eine Begleittherapie mit ABM die Insulinsensitivität signifikant verbessert.
Hauterkrankungen
Insbesondere bei Hauterkrankungen, die durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden, kann der ABM den Heilungsverlauf positiv beeinflussen. Zudem wird der Vitalpilz auch zur Linderung der Beschwerden bei Schuppenflechte empfohlen.
Allergie
Da Agaricus die Histaminausschüttung beeinflusst kann er auch begleitend zu Behandlung von Allergien eingesetzt werden. Der Einsatz von ABM hat sich bei verschieden Allergieerkrankungen nützlich gezeigt, z.B. bei Atopischer Dermatitis, allergischer Rhinitis und Asthma bronchiale.
Shiitake - Xianggu
Shiitake der auch als „König der Pilze“ und Lebenselixier bezeichnet wird, findet bereits seit 2000 Jahren in der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) Anwendung.
Begleitung und Vorbeugung bei Krebstherapie
Das Interesse der modernen Schulmedizin hat er vor allem durch seinen Inhaltsstoff Lentinan geweckt. Dieses Polysaccharid wird mit großem Erfolg zur Unterstützung von Tumortherapien eingesetzt. In Japan ist Lentinan bereits seit 1985(!) Als Adjuvans zur Behandlung von Magenkrebs zugelassen.
Unterstützung bei der Überwindung bakterieller und viraler Infekte
Lentinan wirkt stärkend auf unser Immunsystem. Er verbessert die Ausschüttung von Immunglobulin IgA auf der Schleimhautoberfläche, erhöht die Bildung T-Zellen und intensiviert die zytotoxische Wirkung der Makrophagen gegenüber pathogenen Keimen.
Positive Beeinflussung des Fettstoffwechsels
Dieses Einsatzgebiet geht auf den zweiten prominenten Inhaltsstoff, dem Eritadenin zurück. Dieser greift positiv in die Regulation des Fettstoffwechsels. Vermutlich durch eine Hemmung des Linolsäure-Metabolismus direkt in den Leberzellen. Es konnte eine cholesterinsenkende Wirkung beobachtet werden.
Begleittherapie bei Impotenz
Da der Shiitake im asiatischen Raum ein sehr begehrtes Mittel ist um die Libido zu stimulieren, wird er als Aphrodisiakum gehandelt. Er wirkt stimulierend wegen seines Zinkreichtums das die Testosteronproduktion anregt. Am besten bewährt hat sich eine Kombi mit dem Pilz Cordyceps.
Der Vitalpilz ist ebenso sehr reich an Mineralstoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen wie Terpene (wirken antibakteriell und antiviral) und einem hohen Vitamin D Gehalt. Shiitake ist auch eine gute Quelle für Zink.
Pilze sind sehr natriumarm, dafür aber reich an Kalium. Diesbezüglich sind sie dem Obst und Gemüse sogar weitgehend überlegen. Daher können Pilze auch Bluthochdruck Patienten empfohlen werden. Der Eiweißgehalt der Pilze wurde seit jeher gepriesen. Tatsächlich enthalten Pilze einen beträchtlichen Anteil an Rohprotein in ihrer Trockenmasse. Man findet hier alle essentiellen Aminosäuren. Das gute ist, dass wenig Purin enthalten ist und daher auch Gichtpatienten empfohlen werden kann. Ebenso stellen sie auch eine ideale Nahrungsergänzung für Vegetarier dar.
Die Österreichischen Gesellschaft der TCM empfiehlt diesen Vitalpilz bei:
- Immunschwäche
- Fettstoffwechselstörungen
- Ängsten und innerer Unruhe
- Schlafstörungen
- Ausleitung von Schwermetallen
Inhaltsstoffe: Kalium, Magnesium, Calcium, Zink, Vitamin B2, B12, E und das Provitamin D. Ungesättigte Fettsäuren und alle essentiellen Aminosäuren.
Chihara G, 1987.Anittumor and metastasis-inhibitory activities of lentiano as an immunmodulator: an overview. Cancer Detect Prev Sppl 1, 423-443.
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Quellen:
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